Vortrag Prof. Dr. Otto Wulff am 25. April 2022

13.05.2022

Prof. Dr. Otto Wulff: Zukunft braucht Erfahrung
 

Seine 89 Jahre hielten ihn nicht davon ab, von Berlin anzureisen, um die CDU im schleswig-holsteinischen Landtagswahlkampf zu unterstützen. Die Rede ist von Prof. Dr. Otto Wulff, der seit 20 Jahren Bundesvorsitzender der Senioren-Union Deutschlands ist. Nachdem Wulff Ende April eine erste Station in Nordfriesland machte und dort zusammen mit dem Landesvorsitzenden der Senioren-Union Dieter Holst und dem Kreisvorsitzenden Jürgen Feddersen eine überaus gut besuchte Nachmittagsveranstaltung unter dem Motto „Zukunft braucht Erfahrung“ bestritt, absolvierte er am Abend desselben Tages sein schleswig-holsteinisches Wahlunterstützungsprogramm in Rendsburg im großen Saal des Hotels Hansen. Hierhin hatte die Senioren-Union der CDU im Kreis Rendsburg-Eckernförde ihn und auch die CDU-Landtagskandidaten Rixa Kleinschmit, Dr. Otto Carstens, Hauke Göttsch und Ministerpräsident Daniel Günther eingeladen. Wegen seiner Corona-Erkrankung musste Daniel Günther leider absagen.


In seiner Begrüßungsrede hob der Kreisvorsitzende Heinz Zimmermann-Stock anerkennend hervor, dass die Senioren-Union durch Prof. Wulff einen Bundesvorsitzenden habe, in dessen Person sich das Motto der Senioren-Union „Zukunft braucht Erfahrung“ spiegele. Aufgrund seiner vielen Jahre im Bundestag und Europarat und seiner Veröffentlichungen über die Altersentwicklung, ihre gesellschafts- und rechtspolitischen Folgen sowie Innovationsfähigkeit alternder Gesellschaften bringe Wulff einen Erfahrungsschatz mit, der die Kraft habe, Zukunft zu gestalten. Davon konnten sich, als Prof. Wulff schließlich ans Rednerpult trat, die 80 anwesenden Gäste dann auch überzeugen.


Der Wissens-, Forschungs- und Bildungsstand verdoppelt sich in immer kürzeren Intervallen. Darum sei es schwierig, so Wulff, über größere Zeiträume in die Zukunft zu schauen. Die in einem langen Leben gemachte Erfahrung mit der Schnelllebigkeit der Gesellschaft insgesamt gehöre aber zum Schatz des Älterwerdens. Dieser Schatz konkretisiere sich zum Beispiel in den Antworten auf die drei Fragen „Wer sind wir? Was bedeuten wir? Wohin gehen wir?“. Im Alter blicke man zurück und nach vorn. Das kann man erst im Alter. Wulff forderte die Anwesenden auf, sich zunächst einmal der Frage zu stellen. Wer sind wir? Nachkriegszeit, Flüchtlinge, Einheimische, Neue Heimat, Ohne-Mich Bewegung, Wiederbewaffnung, soziale Marktwirtschaft, Nato-Doppelbeschluss (Pershing II und SS 20 Wettrüsten). Wer im Alter zurückschaue, so Wulff weiter, dem dränge sich dann zwangsläufig die Frage auf „Was bedeuten wir, die wir diesen Erfahrungshorizont haben, für unsere Gesellschaft?“ Seniorinnen und Senioren seien nicht zu alt für die Gestaltung der Zukunft, betonte wiederholt der 89-jährige Bundesvorsitzende. Elan und Neugier müssen im Alter nicht verloren gehen. Als unentbehrliche Basis für Zukunftsvorstellungen gelten z.B. Besonnenheit, Gelassenheit und Weisheit. Sie sind die Pfunde die Senioren einbringen können aufgrund ihrer Lebenserfahrung. Mit Lebenserfahrung schreite man am besten in die Zukunft, deren Ausgangspunkte sich durch Politik, Wissenschaft und Technologie immer schneller wandeln. Wie schnell Lebensplanungen sich ändern, das lehre gerade der Ukraine-Krieg dieser Tage, durch den unsere Bevölkerung, wie in der Zeit nach dem II. Weltkrieg, wieder lernen müsse, Entbehrungen als einen Weg zum Frieden zu akzeptieren. Zum Schluss wünschte Prof. Wulff der CDU Erfolg bei der anstehenden Landtagswahl und die Einsicht, dass die CDU die Seniorinnen und Senioren brauche, nicht nur als eine feste Bank der Stimmen, sondern auch um aus der Lebenserfahrung der Seniorinnen und Senioren zu lernen.


Die drei anwesenden CDU-Landtagskandidaten Rixa Kleinschmit, Hauke Göttsch und Otto Carstens hatten zuvor in ihrer persönlichen Vorstellung auch die Bedeutung des Senioren-Mottos „Zukunft braucht Erfahrung“ für ihre politische Laufbahn unterstrichen.


Nachklapp: Inzwischen hat die CDU und insbesondere Daniel Günther einen beeindruckenden Wahlsieg errungen. Dazu gratuliert die Senioren-Union RD-ECK sehr herzlich. Endlich haben wir unseren Charakter, Volkspartei zu sein, wieder unterstreichen können. Die Generation 60 – Plus sei dabei die CDU-Domäne, so analysiert die „Forschungsgruppe Wahlen“.


Bild v. li. Heinz Zimmermann-Stock, Kreisvors. Senioren-Union; Dieter Holst, Landesvor. Senioren-Union; Prof. Dr. Otto Wulff, Bundesvors. Senioren-Union, Rixa Kleinschmit, Landtagskandidatin; Dr. Otto Carstens, Landtagskandidat; Christina Bünger, Mitgliederbeauftragte Senioren-Union RD-ECK; MdL Hauke Göttsch, Landtagskandidat.