Beitrag zur Mittendrin

14.05.2020

Liebe Mitglieder, Freundinnen und Freunde der Senioren-Union,


das Coronavirus Covid-19 treibt uns um. Wir Senioren gehören zu der Altersgruppe, die von diesem Virus besonders betroffen ist. Angela Merkel, Daniel Günther, Johannes Wadephul, Tageszeitungen, Internet und medizinische Wissenschaft bringen uns regelmäßig auf den neuesten Stand der gefährlichen Ausbreitung dieses Virus. Einerseits beflügelt die Statistik unsere Ängste, andererseits erleben wir liebevolle Hilfsbereitschaft aus familiärem, freundschaftlichem und nachbarschaftlichem Umfeld. Über unsere Landeshauptstadt Kiel ist dieser Tage ein Video von leeren Straßen und Stränden entstanden, das mit dem Satz endet: Zusammenhalt ist mit Abstand die beste Medizin.


Unser politisches Ziel, zu mehr „Kooperation und Integration“ in unserer Gesellschaft zu kommen, bekommt in diesen Tagen Auftrieb, ja sogar ein neues Gesicht. Die Hoffnung ist nicht ganz unbegründet, dass nach der Corona-Krise ein neues Lebensgefühl entsteht durch ein Überdenken, was die Globalisierung uns an neuer Verantwortung für unser persönliches Leben auferlegt und wie unumgänglich ein soziales-ethisches Zusammenleben aller Völker auf dieser Erde ist. Die Hoffnung auf ein besseres Zusammenleben auf unserem Planeten hat durch viele beispielhafte Hilfsaktionen dieser Tage einen neuen Schub bekommen. Vielleicht hören wir wegen des Virus auch einmal mehr darauf, was die Kirche unter dem Begriff „Nächstenliebe“ schon immer gepredigt hat. Christliche Nächstenliebe gilt allen Menschen in allen Völkern und sie ist, mit Verlaub gesagt, besser als Streit und militärische Konfrontation. Jetzt erleben wir in diesen Tagen gewissermaßen vor unserer Haustür besonders den hohen Stellenwert der Nächstenliebe. Ein winziges Virus lässt uns dazu auf alle Völker schauen, es behandelt alle Menschen gleich, und lässt in uns die Erkenntnis wachsen, wir brauchen uns alle gegenseitig. Es macht keinen Unterschied ob wir Menschen aus Nord und Süd oder Ost und West sind. Diese Betrachtung des Virus klingt wie ein Paradoxon, ist sie aber nicht, weil sie auf eine höhere Wahrheit hinzuweisen versucht.


Ich hoffe, dass bei Ihnen allen die Versorgung durch Familie, Freunde und Nachbarn gesichert ist. In Absprache mit dem Kreisvorsitzenden der Jungen Union Felix Siegmon mache ich Sie auf das Angebot „Einkaufshelden“ der Jungen Union aufmerksam. Die Junge Union hat zur Unterstützung von Menschen aus besonderen Coronavirus-Risikogruppen die Aktion „Die Einkaufshelden“ ins Leben gerufen. Ziel der Aktion ist es, dass junge, gesunde Menschen für ihre erkrankten und älteren Mitbürger Einkäufe und Erledigungen besorgen. Die Anmeldung für Hilfesuchende und Helfer ist möglich unter: http://www.die-einkaufshelden.de oder unter der Telefonnummer: 0431-6609935. Die Aktion ist parteiunabhängig und richtet sich an alle Bürgerinnen und Bürger.


In dieser Ausgabe des CDU-Magazins MITTENDRIN kann ich leider nicht von bevorstehenden Terminen und Programmen berichten. Alle Termine des Kreisverbandes der Senioren-Union (auch die Jahreshauptversammlung im Mai mit Gastredner Innenminister Hans-Joachim Grote) und unserer fünf Ortsverbände (inclusive unseres Regionalverbandes) sind bis auf weiteres abgesagt. Es gilt in Geduld, Verlautbarungen unserer Regierung abzuwarten.


Wenn man eben nicht vorausschauen kann, bleibt einem nur der Rückblick. Die Senioren-Union des Kreises blickt auf zwei Veranstaltungen zurück. Am 5. Dezember fand unsere jährliche Adventsfeier mit Liedern und Weihnachtsgeschichten statt. Ca. 80 Personen haben teilgenommen. Holger Tewes, unser stellvertretender Kreisvorsitzender, leitete als Nikolaus und mit Gitarre den Nachmittag ein. Mit der Frage, was die Adventszeit uns in unserer Gesellschaft bedeutet, und der Botschaft, die vom Weihnachtsevangelium ausgeht, wurde von mir anschließend die Adventsfeier eröffnet. Als Gast war der Eckernförder Bürgermeister Jörg Sibbel eingeladen. Er wurde 2002 Bürgermeister der Gemeinde Osterrönfeld, ist dann ab 2006 auf Vorschlag der CDU Bürgermeister von Eckernförde geworden und 2014 für eine zweite Amtszeit wiedergewählt mit Unterstützung von CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, SSW und FDP. In seinem Grußwort an die Seniorinnen und Senioren gab Sibbel einen beeindruckenden Einblick in die Entwicklung von Eckernförde und über die Situation der Mittelstädte, die er ja auch als Vorsitzender des Städtetages vertritt. Sein Vortrag belegte die ihm nachgesagte Integrationskraft und veranlasste einen Senior zu dem Ausruf, dass er nach dem Gehörten zum ersten Mal richtig stolz sei, Eckernförder zu sein. Der Nachmittag ging zu Ende mit vielen Advents-, Weihnachtsliedern und Geschichten. Wenn man einen solchen Nachmittag vorbereitet, hat man gewisse Ängste, ob denn aus der Versammlung genügend ernste und humorvolle Geschichten zum Vortrag kämen. Die Sorge war unbegründet, die Zeit reichte nicht, um alle zu hören.


Unser traditionelles Labskausessen am Aschermittwoch (26. Februar), das schon unter meinem Vorgänger Hans Valdorf eingeführt worden ist, fand wieder im Rendsburger Hotel Hansen statt. Nach guter und reichlicher Versorgung mit Labskaus, Hering und Spiegeleiern, hatte unser Festredner MdL Werner Kalinka, langjähriger Landtagsabgeordneter und Buchautor, das Wort. Kalinka war 1977 der jüngste schleswig-holsteinische Landtagsabgeordnete. Heute vertritt er den Wahlkreis Plön-Nord als direkt gewählter Landtagsabgeordneter und seitdem ist er auch der seniorenpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion. Wir hatten vom Senioren-Kreisvorstand den Aschermittwochabend unter das Motto „Unrecht währt ewig – der Fall der Mauer zeigt es“ gestellt und Kalinka gebeten, von seiner gewonnenen Sichtweise über den Mauerbau und die Wiedervereinigung aus seiner journalistischen Zeit in Bonn, Berlin und Hamburg zu berichten. Kalinka rief vor rund 60 Gästen eindrucksvoll die jahrzehntelange SED-Diktatur in Erinnerung. Seine Bücher über „STASI und kein Ende“ und „Schicksal DDR“ boten dafür reichlich Quellenmaterial. Zitat von Kalinka: "Die klare Beschreibung der SED-Diktatur gehört genauso zur Wahrheit wie die Feststellung, dass aus der SED nahtlos die PDS und diese später mit ein Teil der Linken wurde. Dies soll PDS und Linke nicht mit der SED auf eine Stufe stellen, aber es darf auch nicht so getan werden, als hätten PDS und Linke keine politischen Vorfahren."


Was noch zu berichten ist: Unsere Mitgliederbeauftragte Christina Bünger hat im letzten Jahr zusammen mit Vorstandsmitgliedern auf dem Schiffbrückenplatz in Rendsburg ca. 400 der sogenannten grünen Notfalldosen unentgeltlich verteilt. Jetzt haben wir noch 100 Notfalldosen, die wir weiterhin unentgeltlich abgeben möchten. Erreichbar ist Christina Bünger unter Tel. 04331 87832 oder per E-Mail: christina [at] buenger.name  - Und was sie sonst noch für uns macht: Sie hat sich zur Aufgabe gemacht, allen Mitgliedern der Senioren-Union im Kreisgebiet RD-ECK zum Geburtstag zu gratulieren.


Im Namen des Vorstands der Senioren-Union wünsche ich Ihnen allen einen schönen Sommer, bleiben Sie gesund
Ihr
Heinz Zimmermann-Stock